Amazon Agentur oder Inhouse: Die richtige Entscheidung 2025

Amazon skaliert – aber Dein Team nicht? Zwischen Überlastung und Agenturchaos droht die Kontrolle z

Amazon skaliert – aber Dein Team nicht? Zwischen Überlastung und Agenturchaos droht die Kontrolle zu kippen.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du 2025 die strukturell passende Entscheidung für Dein Amazon-Setup triffst – und woran viele Modelle scheitern.

Zielgruppe: Entscheider:innen in Marken, E-Commerce-Leitung oder Marketplace-Management mit fundierter operativer Erfahrung (🟡 Fortgeschrittene), die 2025 gezielt wachsen wollen – aber vor der strukturellen Frage stehen, ob Inhouse-Teams oder Agenturen der richtige Weg sind. Die Zielgruppe kennt operative Herausforderungen auf Amazon, hat bereits mit Dienstleistern gearbeitet oder eigene Teams aufgebaut – und sucht nun eine belastbare, skalierbare Setup-Logik.

Wachstum, aber keine Struktur? Viele Amazon-Marken stehen 2025 vor einem paradoxen Dilemma: Sie wollen skalieren, investieren in Tools, Ads und neue Produkte – und geraten trotzdem ins Stocken. Denn während das Marktplatzgeschäft immer schneller wird, fehlt intern oft die Struktur, um mitzuhalten. Es ist nicht der Mangel an Ambition – sondern an Klarheit: Wer macht was, mit welchem Ziel, auf welcher Basis? Genau hier beginnt die entscheidende Weichenstellung.

Wenn Du regelmäßig Amazon-KPIs prüfst, Listings optimierst, Launches vorbereitest – aber immer wieder zwischen Agenturabstimmungen, Toolproblemen und Teamengpässen festhängst, ist dieser Artikel für Dich.

Denn was 2020 noch mit zwei FTEs und einer Agentur funktionierte, führt 2025 häufig zur operativen Überlastung. Amazon ist kein Nebenkanal mehr – sondern ein Echtzeit-System, das präzise Steuerung, tiefes Plattformverständnis und multidisziplinäre Umsetzung verlangt. Wer weiterhin ohne klare Aufgabenteilung, Entscheidungslogik und KPI-Rahmen agiert, riskiert nicht nur Performance-Einbußen – sondern auch Margenverluste, Account-Gefahren und strategisches Chaos.

Doch genau hier liegt auch die Chance: Inhouse oder Agentur ist keine Glaubensfrage – sondern eine Strukturentscheidung. Wer den richtigen Amazon-Partner wählt, kann Prozesse skalieren, Qualität sichern und Fokus zurückgewinnen. Ob intern, extern oder hybrid: Der Schlüssel liegt nicht im Modell, sondern in der Klarheit der Rollen, Schnittstellen und Verantwortungen.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • – Welche Vor- und Nachteile Inhouse- vs. Agentur-Setups wirklich haben
  • – Warum viele hybride Modelle scheitern – und wie sie gelingen
  • – Welche Aufgaben niemals ausgelagert werden dürfen
  • – Wie Du 2025 ein skalierbares Setup entscheidest: strukturiert, realistisch, zukunftsfähig

→ Spring direkt zum Abschnitt „Hybride Modelle“, wenn Du bereits mit einer Agentur arbeitest, aber Strukturprobleme hast.

Was spricht für eine Inhouse-Lösung?

Ein eigenes Amazon-Team aufzubauen klingt für viele Marken nach dem idealen Weg: direkte Kontrolle, tiefes Markenverständnis, langfristige Unabhängigkeit. Doch hinter dieser Idee steckt ein struktureller Kraftakt. Wer intern skalieren will, muss nicht nur personelle Ressourcen aufbauen, sondern auch eine klare Systemlogik entwickeln – von Rollen über Tools bis zur KPI-Steuerung.

Kontrolle & Markenverständnis: Nähe ist ein echter Vorteil – aber nur mit Struktur

Niemand kennt Deine Marke besser als Dein eigenes Team. Genau dieser Vorteil wird oft als Hauptargument für Inhouse-Strukturen genannt – und das zurecht. Interne Teams verstehen die Markenidentität, Zielgruppenlogik, Produktbesonderheiten und Vertriebsstrategie wesentlich tiefer als externe Dienstleister. Das zeigt sich bei:

  • der konsistenten Tonalität in Listings und Werbeanzeigen,
  • der schnelleren Abstimmung bei Preis-, Content- oder Logistikänderungen,
  • sowie beim internen Zusammenspiel mit Marketing, Vertrieb und Customer Support.

Doch dieser Vorteil schlägt nur durch, wenn das Inhouse-Team nicht isoliert, sondern integriert in die Gesamtorganisation aufgebaut wird. Amazon darf nicht als Nebenprojekt im E-Commerce-Team mitlaufen – es braucht klare Steuerungseinheiten, regelmäßige KPI-Reviews und definierte Entscheidungslogiken.

Tool-Tipp: Nutze eine zentrale RACI-Matrix zur Verantwortungsverteilung im Amazon-Team (z. B. in Notion oder Google Workspace), ergänzt um ein Content-/Kampagnenboard (z. B. Asana, Monday oder ClickUp).

Langfristiger Know-how-Aufbau: Wissen intern halten – statt zyklisch wieder verlieren

Agenturen liefern operative Leistung – aber echtes Know-how bleibt oft nicht im Unternehmen. Wer intern ein Team aufbaut, schafft hingegen organisches Wissen, das unabhängig von Vertragslaufzeiten, Projektphasen oder Briefings bleibt. Besonders in Bereichen wie:

  • Amazon SEO & Content-Architektur (Keyword-Logik, semantische Cluster, Indexierungssteuerung),
  • PPC-Kampagnenstruktur & Budgetmanagement,
  • Plattform-Compliance, Account-Health-Management & Amazon-Support-Prozesse,

zahlt sich internes Wissen langfristig aus – vor allem, wenn Systeme dokumentiert, gepflegt und weitergegeben werden.

Praxisfehler: Viele Inhouse-Versuche scheitern daran, dass Wissen an Personen gebunden ist – und bei Jobwechseln oder Krankheit einfach verschwindet.

Mikrostrategie: Etabliere eine interne Amazon-Wissensdatenbank mit SOPs, Tool-Guides, Use Cases und Learnings – gepflegt z. B. in Notion oder Confluence. Ergänze diese durch verpflichtende Onboarding-Routinen mit Praxis-Checklisten und Live-Simulationen.

Kostenstruktur & Planbarkeit: Inhouse ist nicht kostenlos – aber stabil kalkulierbar

Ein typisches Argument gegen Inhouse: „Das ist zu teuer.“ Doch die Realität ist komplexer. Agenturkosten sind oft flexibel, aber mittelfristig teurer – besonders bei wachsendem SKU-Volumen, mehreren Marktplätzen oder hoher Kampagnenintensität. Ein Inhouse-Team hingegen ermöglicht:

  • stabilere Budgetplanung,
  • direkte Kostenkontrolle pro Aufgabe,
  • bessere Ressourcenverteilung zwischen Marken, Kanälen und Teams.

Doch Vorsicht: Wer nur mit dem Bruttogehalt rechnet, unterschätzt die Vollkosten eines Inhouse-Setups. Dazu zählen:

  • Onboarding-Zeit & Schulungskosten,
  • Tool-Lizenzen (z. B. Helium 10, BidX, Flatfile, Looker Studio),
  • Management- und Abstimmungsaufwand,
  • Performance-Overhead (Review-Zyklen, Kontrolle, Koordination).

Tool-Tipp: Entwickle eine Inhouse-vs-Agentur-Kalkulation als Google-Sheet mit folgenden Variablen:

  • Bruttolöhne inkl. Nebenkosten
  • Tool-Stack pro Teammitglied
  • Aufwandsstunden für Führung & Abstimmung
  • Projektvolumen & Komplexitätsfaktor (z. B. Produktanzahl, Channels, Marktplätze) Diese Matrix bietet eine realistische Entscheidungsgrundlage und kann bei jedem Reifegrad überprüft werden.

Skalierbarkeit durch internes System – nicht durch Einzelpersonen

Ein nachhaltiges Inhouse-Team bedeutet nicht, „eine gute Amazon-Person“ zu haben – sondern ein funktionierendes System, das unabhängig von Personalwechsel, Krankheit oder Peak-Zeiten arbeitet. Erfolgreiche Inhouse-Setups basieren auf:

  • prozessualer Absicherung durch SOPs,
  • klaren Verantwortlichkeitsmodellen (z. B. RACI, OKRs),
  • regelmäßigen Reviews (Woche, Monat, Quartal),
  • und einer Toolstruktur, die auf Datensteuerung und Umsetzung ausgelegt ist.

Gerade in Wachstumsphasen zeigt sich der Unterschied: Ein Inhouse-System skaliert nicht über Überstunden, sondern über Prozessklarheit und delegierbare Module. Beispiel: Eine neue ASIN soll gelauncht werden? Dann muss der Prozess aus Produktdatenimport, Keywordanalyse, Bildbriefing, A+-Struktur, Upload und Launchkampagne bereits dokumentiert sein – nicht improvisiert.

Mikrostrategie: Definiere ein Amazon-Inhouse-Framework bestehend aus:

  • 6–8 SOP-Modulen (z. B. Listing, Advertising, Reporting, Compliance)
  • Verantwortlichkeitsstruktur (Owner je Modul)
  • Monats-Board zur Nachsteuerung (z. B. Airtable oder Notion mit Ampellogik)

So entsteht Inhouse-Skalierbarkeit auf Systemebene – nicht durch Einzelpersonen.

Was spricht für eine spezialisierte Agentur?

Nicht jedes Unternehmen kann oder will ein vollständiges Inhouse-Team aufbauen. Gerade bei hoher Komplexität, begrenzten internen Ressourcen oder schnellem Wachstum bieten spezialisierte Amazon-Agenturen eine valide Alternative – vorausgesetzt, sie werden strategisch eingebettet und nicht als „Exekutive auf Zuruf“ verstanden.

Schneller Zugang zu spezialisiertem Know-how – ohne Aufbauphase

Amazon ist kein Kanal wie jeder andere. Wer Kampagnen erfolgreich steuern, Content konversionsstark gestalten und Compliance-Risiken managen will, braucht tiefes Plattformwissen – und zwar sofort. Genau hier setzen spezialisierte Agenturen an: Sie verfügen über Teams, die in allen relevanten Bereichen täglich arbeiten, z. B.:

  • Sponsored Ads & DSP-Architektur
  • Amazon SEO & Indexierungslogik
  • Listing-Optimierung inkl. A+ und Premium A+
  • Marktplatz-Compliance und Support-Eskalation
  • Internationalisierung (EU, UK, MENA, USA)

Realer Vorteil: Der Zugang zu erprobten Methoden, Benchmark-Daten und Tool-Stacks (BidX, Helium 10, Flatfile, DataHawk, Contentserv) entfällt für das Unternehmen nicht nur in der Toollizenz, sondern vor allem in der Lernkurve.

Mikrostrategie: Nutze Agenturen nicht nur für die operative Umsetzung – sondern als strategische Inputgeber bei Setup- und Skalierungsfragen. Regelmäßige Knowledge-Transfers (z. B. via Quartalsworkshops oder gemeinsame Tool-Sessions) stärken das interne Verständnis und machen die Zusammenarbeit resilienter.

Skalierbarkeit bei Launches, Peaks und Expansion – ohne interne Blockade

Wachstum passiert nicht linear. Neue Marktplätze, saisonale Peaks (Q4, Prime Day, Sommer Sales), aggressive Produktlaunches oder kurzfristige Reaktionen auf Amazon-Änderungen überfordern viele Inhouse-Teams – besonders wenn diese parallel Listings pflegen, Kampagnen fahren und Reports auswerten sollen.

Agenturen bieten hier einen klaren strukturellen Vorteil:

  • Ressourcenskalierung auf Abruf
  • Erfahrung mit vergleichbaren Szenarien
  • klare Projektlogik mit Deadlines & Zuständigkeiten
  • geringe interne Koordinationslast im Setup

Ein Beispiel: Eine Agentur kann innerhalb von zwei Wochen 10 neue ASINs mit A+-Modulen, Keyword-Optimierung, PPC-Setup und Launch-Kampagnen live bringen – während interne Teams oft erst Prozesse definieren, Visuals beschaffen oder Freigaben koordinieren müssten.

Tool-Tipp: Projektbasiertes Arbeiten mit Tools wie Wrike, Notion, Asana oder Airtable erlaubt es Agentur und internen Teams, gemeinsam auf KPI, Tasks und Timings zuzugreifen – ohne Overhead durch E-Mails oder Sync-Calls.

Mikrostrategie: Implementiere Sprint-Strukturen (z. B. 2–6 Wochen) mit klarem Scope, Aufgabenpaketen und Review-Zyklen – statt offener Retainer-Modelle. So lassen sich Peaks, Launches und Tests zielgerichtet abwickeln und bei Bedarf wieder ins Inhouse überführen.

Kostentransparenz & Budgetflexibilität: Agenturen als skalierbare Kostenstelle

Ein oft unterschätzter Vorteil von Agenturen liegt in der Budgetstruktur. Während interne Teams fixe Kosten verursachen (Gehälter, Lizenzen, Overhead), lassen sich Agenturleistungen meist flexibel staffeln – je nach Bedarf und Zielsetzung. Das schafft besonders bei dynamischem Wachstum oder unsicheren Forecasts mehr finanziellen Spielraum.

Modelle im Vergleich:

  • Retainer: Fixbetrag pro Monat für klar definierte Leistungen (z. B. Ads-Steuerung, Contentpflege)
  • Projektbezogen: Einmalvergütung für definierte Deliverables (z. B. internationaler Rollout, Listing-Audit)
  • Performance-basiert: Umsatz-, ROAS- oder ACoS-gekoppelte Modelle – v. a. bei Ads oder Launches

Achtung: Gerade Performance-Modelle bergen Konflikte bei Attribution, Zieldefinition oder Mischkanälen (Amazon vs. DTC). Hier ist saubere KPI-Definition entscheidend.

Mikrostrategie: Setze zu Beginn der Zusammenarbeit ein KPI-Framework auf – inkl. Erfolgslogik (z. B. Sichtbarkeit, ROAS, Time-to-Live), Eskalationswegen und Zuständigkeitsmatrix (RACI). So wird die Agentur zur verlängerten Operations-Unit statt zum Briefing-Empfänger.

Zugriff auf Tool-Stacks und Datenlogik – ohne Eigenaufwand

Viele fortgeschrittene Amazon-Prozesse setzen spezialisierte Tools voraus – etwa zur:

  • Keyword-Clusterung (z. B. DataHawk, Helium 10, Jungle Scout)
  • Marktplatzanalyse (Marketplace Pulse, Sellics, Amalyze)
  • Listing-Konsistenz und Flatfile-Automatisierung (Flatfile, ChannelEngine)
  • PPC-Automatisierung (BidX, Perpetua, Adference)
  • A/B-Testing (Amazon Experiments, Metrikal)

Die Implementierung, Lizenzierung und Schulung solcher Tools kostet intern nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Fokus. Agenturen, die diese Tools bereits produktiv nutzen, bringen sofort einsatzfähige Strukturen mit – und erlauben damit strategische Umsetzung, ohne auf Tool-Ebene zu scheitern.

Tool-Tipp: Fordere bei jeder Agentur ein Tool-Stack-Diagramm an – idealerweise mit Zugriffsschnittstellen, Workflow-Abläufen und Reporting-Struktur (z. B. via Looker Studio). So erkennst Du frühzeitig, ob die Agentur mit Deinem System kompatibel ist – oder zusätzliche Friktionen entstehen.

Mikrostrategie: Wenn externe Tools genutzt werden, solltest Du als Marke Zugang zu den Rohdaten oder Reports behalten (z. B. Looker- oder Google Sheet-Views). So bleiben Ownership, Nachvollziehbarkeit und Reporting auch im Falle eines Anbieterwechsels erhalten.

Welche Aufgaben sich nicht outsourcen lassen

So leistungsfähig Agenturen auch sind – es gibt zentrale Aufgabenbereiche im Amazon-Geschäft, die zwingend inhouse verankert sein müssen. Nicht aus Prinzip, sondern weil sie unmittelbare Steuerung, internes Wissen oder geschäftskritische Entscheidungen betreffen. Wer diese Aufgaben extern delegiert, riskiert Kontrollverlust, Datenbrüche und strategische Inkonsistenz.

Strategische Entscheidungsfindung & Markenziele: Chefsache – nicht agenturgeführt

Was verkauft wird, mit welchem Ziel, zu welchem Preis, in welchem Markt – das sind keine operativen Detailfragen. Diese Entscheidungen prägen den langfristigen Amazon-Erfolg und gehören deshalb in die Verantwortung des internen Managements – nicht der Agentur.

Dazu gehören:

  • Priorisierung von Produkten, Varianten und Marktplätzen
  • Zieldefinitionen: Marktanteil vs. Profitabilität, Sichtbarkeit vs. ROAS
  • Budgetsteuerung und Forecasts für PPC und Expansion
  • Preispolitik, Repricing-Grenzen und Aktionslogik
  • Markenpositionierung auf Amazon vs. D2C

Praxisfehler: Viele Agentur-Setups laufen ins Leere, weil unternehmensinterne Ziele unklar oder unstimmig sind. So werden Ads optimiert – aber auf Produkte mit zu geringer Marge. Oder Content gepflegt – für Listings, die logistisch nie stabil lieferbar sind.

Mikrostrategie: Formuliere eine interne Amazon-Zielmatrix (monatlich / quartalsweise) mit:

  • KPI-Set (Umsatz, ROAS, Sichtbarkeit, Verfügbarkeit)
  • Produktprioritäten (Top 10, Fokusartikel, Stop-Seller)
  • Freigabekriterien für Budgets und Aktionen

Dieses Dokument dient als Steuerungsgrundlage – und als Briefingbasis für jede Agentur.

Datenhoheit & Reporting-Infrastruktur: Zugriff behalten – statt blind vertrauen

Wer sein gesamtes Daten-Setup auslagert, macht sich abhängig – technisch, inhaltlich und strategisch. Amazon-Daten müssen zentral verfügbar, strukturiert nutzbar und intern interpretierbar sein. Das betrifft:

  • Performance-Kennzahlen (z. B. TACoS, Conversion Rate, Share of Voice)
  • Content-Status und Indexierungsdaten
  • Lager- und Logistikdaten (z. B. FBA-Limits, IPI, OOS-Raten)
  • Support-Historien und Policy-Verstöße
  • Forecasts, Budgetverläufe und Trendanalysen

Realer Fehler: Viele Marken können ihre aktuellen Amazon-Zahlen nur über Agenturreports einsehen – mit Zeitverzug, Aggregationen oder ohne Klarheit über Datenquelle & Filterlogik.

Tool-Tipp: Setze auf ein internes BI-Setup via Looker Studio, Power BI oder Tableau – mit direkter API-Anbindung zu Amazon (SP-API), Tools wie Metrikal oder Flatfile und regelmäßigem Datenabgleich.

Mikrostrategie: Definiere gemeinsam mit der Agentur ein Data Ownership Agreement, das u. a. festlegt:

  • wer worauf Zugriff hat
  • in welchem Format Reports erstellt werden
  • wie KPI-Definitionen dokumentiert sind
  • wie Daten bei Agenturwechseln übergeben werden

Produktdaten, Logistik und Compliance: Interne Verantwortung ist Pflicht

Produktdaten sind kein Marketingthema – sondern ein operatives Rückgrat. Titel, Bulletpoints und A+-Module lassen sich auslagern – aber die Datenbasis (Maße, Gewicht, Inhaltsstoffe, Preise, Lagerstatus, Gefahrgutkennzeichnung etc.) muss intern gepflegt, geprüft und freigegeben werden.

Gleiches gilt für:

  • Einhaltung von Amazon-Richtlinien (z. B. zur Produktsicherheit, CE-Kennzeichnung, Listing-Richtlinien)
  • Freigabe von Lagerstrategien und Verpackungsarten
  • Verantwortung für Rückruf- oder Supportprozesse
  • Pflege von GTINs, Parent-Child-Strukturen und Kataloglogik

Praxisfehler: Viele Agenturen übernehmen Listing-Erstellung – basierend auf unvollständigen, veralteten oder fehlerhaften Stammdaten. Die Folge: Sperrungen, Negativ-Ratings oder rechtliche Risiken.

Mikrostrategie: Etabliere eine interne Produktdaten-Freigabeschleife, z. B. via Flatfile oder PIM-System (z. B. Akeneo, Plytix, Tradebyte). Nur freigegebene Artikel dürfen an Agenturen zur Content- oder Kampagnenverarbeitung übergeben werden.

Markensteuerung & externe Kommunikation: Amazon ist öffentlich – die Botschaft muss stimmen

Auf Amazon ist jede Änderung sofort sichtbar – und jede Kommunikation wirkt direkt auf Kunden, Suchalgorithmen und ggf. den Handel. Deshalb dürfen folgende Aufgaben niemals vollständig ausgelagert werden:

  • Kommunikation bei Problemen: Kundenanfragen, Lieferprobleme, Produktkritik
  • Markenantworten auf Bewertungen (insb. Critical Reviews)
  • Steuerung von Amazon Brand Stores & Storefront-Kampagnen
  • Formulierung von Brand-Versprechen und Core Messaging in A+ Content

Mikrostrategie: Entwickle ein internes Messaging Manual – z. B. auf Basis von Brand Guidelines, Value Propositions und Tonalitätsprinzipien. Agenturen dürfen Inhalte umsetzen – aber nicht eigenständig Botschaften definieren.

🎯 Agentur oder Inhouse? Die Entscheidung ist komplex – aber entscheidbar.
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Ob mit Agentur, intern oder hybrid: Dein Setup ist kein Zufall. Es ist Deine Wachstumsarchitektur. 💡

Warum hybride Modelle oft scheitern – und wie sie doch funktionieren können

Die Idee klingt verlockend: ein kleines internes Team steuert die Strategie, eine Agentur übernimmt die Umsetzung. So kombiniert man internes Wissen mit externer Power. Doch in der Realität scheitern viele hybride Setups – nicht an der Idee, sondern an der fehlenden Struktur. Was als smarte Aufgabenteilung geplant war, endet oft im Koordinationschaos, KPI-Nebel oder Verantwortungs-Vakuum.

Der häufigste Fehler: Rollen, Schnittstellen und Erwartungen sind unklar

Hybride Modelle scheitern häufig an einem grundlegenden Missverständnis: Wer übernimmt wofür Verantwortung – und mit welchem Entscheidungsspielraum? Wenn intern jemand „Content verantwortet“, die Agentur aber „Listings optimiert“, führt das schnell zu widersprüchlichen Ergebnissen, mehrfacher Arbeit oder fehlenden Zuständigkeiten.

Typische Symptome:

  • Unklare KPI-Zuordnung: Wer misst was – und wer handelt bei Abweichung?
  • Overlapping-Aufgaben: z. B. doppelte Keyword-Recherche oder A/B-Tests ohne Abstimmung
  • Verschobene Verantwortlichkeit: z. B. bei Sperrungen, Launch-Verzögerungen oder Budgetverschwendung

Mikrostrategie: Erstelle eine Amazon-Rollenmatrix, in der pro Aufgabenmodul (z. B. Ads, Content, Reporting, Support) genau festgelegt ist:

  • Wer ist Owner (entscheidet, priorisiert, kontrolliert)?
  • Wer ist Executor (setzt um)?
  • Wer ist Reviewer (prüft, liefert Input)?

Visualisiert z. B. in Notion oder als Miro-Board. Diese Matrix wird zum operativen Rückgrat jedes hybriden Setups.

Ohne gemeinsames System gibt es keine gemeinsame Realität

Auch wenn zwei Parteien an einem Projekt arbeiten, braucht es eine zentrale Steuerungseinheit. In hybriden Amazon-Setups bedeutet das: eine operative Plattform mit Aufgaben, Timings, Status-Logik und KPI-Dashboards, auf die beide Seiten zugreifen können. Nur so entsteht ein gemeinsamer Workflow – statt zwei getrennten Welten.

Typische Tools:

  • Projektmanagement: Asana, ClickUp, Wrike, Trello
  • Content-Prozesse: Airtable, Notion, Flatfile
  • Performance-Monitoring: Looker Studio, Metrikal, DataHawk
  • Briefing-Templates & SOPs: Notion, Google Docs mit klaren Übergabeformaten

Mikrostrategie: Definiere ein zentrales Amazon-Operations-Board, in dem alle Tasks nach Status, Modul, Deadline und Verantwortlichkeit gepflegt werden. Nur Aufgaben mit Briefing-Check und Zielzuordnung dürfen in die Umsetzung. Das verhindert Aktionismus – und erhöht die Transparenz.

Kommunikationsfrust killt Performance: Weekly statt Pingpong

Ein hybrides Setup kann nur dann effizient funktionieren, wenn Kommunikation nicht reaktiv, sondern proaktiv und strukturiert erfolgt. Viele Friktionen entstehen, weil Rückfragen zu spät gestellt, Entscheidungen nicht dokumentiert oder Abhängigkeiten nicht kommuniziert werden.

Typische Fehlerquellen:

  • Briefings ohne Zielkorridor oder Kontext
  • Tickets ohne Reaktionszeiten und Deadlines
  • Feedback-Loops ohne Entscheidungshoheit
  • E-Mail-Flut ohne Verantwortlichkeitslogik

Lösungsansatz: Etabliere feste Weekly- oder Biweekly-Calls mit klarer Agenda, Statusübersicht (via Board), KPI-Rückblick und Problem-Logik. Protokolle mit To-dos und Ownern sorgen für Nachvollziehbarkeit.

Mikrostrategie: Nutze einen standardisierten Wochenreport, z. B. in Google Docs oder Notion:

  • Ziel/KPI der Woche
  • Offene Tasks / Blocker
  • Ergebnisse & Daten
  • Entscheidungen & nächste Schritte

Dieser Report wird gemeinsam gepflegt – und ersetzt 80 % der Pingpong-Kommunikation.

Hybride Modelle funktionieren – mit Framework, nicht mit Hoffnung

Ein gutes hybrides Setup entsteht nicht durch Sympathie – sondern durch System. Wenn klare Ownership-Regeln, transparente Tools, realistische Erwartungshaltung und abgestimmte KPI-Struktur existieren, entfaltet das Modell seine volle Stärke:

  • Schnelle Umsetzung durch Agenturen
  • Strategische Steuerung durch das Unternehmen
  • Know-how-Aufbau durch gemeinsame Reviews
  • Kosteneffizienz durch modulare Arbeitsteilung

Tool-Tipp: Entwickle ein hybrides „Operating Framework“ – bestehend aus:

  • Rollen- und KPI-Matrix
  • Tool-Stack mit Zugriffspunkten
  • SOP-Set (z. B. für Listing, Ads, Launch, Eskalation)
  • Kommunikationsroutinen (Weekly, Monats-Review, Quartals-Strategie)

So entsteht aus zwei Welten eine gemeinsame Realität – skalierbar, steuerbar, performant.

Entscheidungsmatrix: So findest Du das passende Setup für Dein Unternehmen

Die zentrale Frage lautet nicht: Agentur oder Inhouse? Sondern: Welches Setup passt zu unseren Zielen, Ressourcen, Prozessen und Wachstumsphasen? Denn was für ein Start-up mit drei Produkten sinnvoll ist, kann für einen internationalen Mittelständler fatal sein – und umgekehrt. Die folgende Matrix hilft Dir, Dein ideales Setup strukturiert, realistisch und dynamisch zu definieren.

Die vier zentralen Entscheidungskriterien im Überblick

Um die passende Setup-Entscheidung zu treffen, braucht es klare Kriterien. Die folgenden vier Kategorien bilden die Grundlage der Matrix:

  • Ressourcen & Kompetenz – Verfügbares Know-how zu Amazon, Daten, Kampagnen, Content – Interne Teamgröße und -struktur – Fähigkeit zur Tool- und Datenintegration
  • Strategische Zielsetzung & Planungstiefe – Zielbild: Umsatz, Marge, Markenaufbau, Marktanteil – Planungshorizont (z. B. Launch-Roadmap, neue Länder, neue Sortimente) – Skalierlogik: Wachstum linear oder in Sprints
  • Operative Belastung & Flexibilität – Anzahl SKU / Marken / Marktplätze – Häufigkeit von Launches, Aktionen, Angebotswechseln – Notwendigkeit schneller Reaktion (Policy, Ads, Out-of-Stock)
  • Budgetstruktur & Steuerungsmodell – Fix vs. flexibel verfügbare Budgets – Messbarkeitsanforderungen und interne Controlling-Strukturen – Abrechnungsmodell (Projekt, Retainer, Performance)

Diese Kriterien lassen sich in eine einfache Bewertungsskala von 1–5 übertragen (z. B. über ein Google Sheet oder Notion-Board), um objektiv zu analysieren, welche Setup-Form logisch passt.

Setup-Matrix: Welcher Typ passt zu Dir?

Entscheidungshilfe:

  • Wähle Typ A (Inhouse), wenn Du langfristig Kompetenz aufbauen, Amazon tief in Deine Marke integrieren und volle Kontrolle behalten willst – ideal für wachstumsstarke Mittelständler oder Marken mit hohem Eigenanspruch.
  • Wähle Typ B (Hybrid), wenn Du Flexibilität brauchst, aber strategische Steuerung behalten willst – z. B. bei Expansion, komplexem Portfolio oder limitiertem Inhouse-Wissen.
  • Wähle Typ C (Agenturgeführt), wenn schnelle Umsetzung, geringer interner Aufwand und Standardisierung im Vordergrund stehen – z. B. bei temporären Projekten oder Startphasen.

Mikrostrategie: Nutze die Matrix nicht einmalig, sondern als Review-Tool pro Quartal. Dein Setup darf sich dynamisch anpassen – z. B. von C → B → A, wenn Know-how und Ressourcen wachsen.

Tool-Tipp: Setup-Kompass als Entscheidungsframework

Zur strukturierten Umsetzung eignet sich ein Setup-Kompass, der folgende Module enthält:

  • Bewertungsmatrix mit gewichteten Kriterien (Google Sheets oder Airtable)
  • Rollen- & KPI-Übersicht (Notion, Confluence oder Miro)
  • Tool-Stack-Diagramm inkl. Zugriffsrechte
  • Dokumentation von Briefing-, Feedback- und Eskalationslogik
  • Review-Zyklen & Erfolgsmessung (monatlich/vierteljährlich)

Optional: Ergänze die Entscheidung mit einem Testprojekt – z. B. ein Listing-Relaunch oder internationaler Rollout. So lassen sich Agentur oder Inhouse-Teams im Kleinen prüfen, bevor das Setup vollständig geändert wird.

Checkliste für die Setup-Auswahl:

  • ✓ Amazon-Zielbild definiert
  • ✓ Interne Ressourcen realistisch eingeschätzt
  • ✓ Verantwortlichkeiten geklärt (Owner / Executor)
  • ✓ Tool- und Reportingstruktur dokumentiert
  • ✓ Kommunikationslogik definiert
  • ✓ Agentur- oder Teamkapazität validiert (durch Testphase oder Audit)

Fazit Der Aufbau eines skalierbaren Amazon-Setups ist keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern ein strukturierter Prozess, der strategische Klarheit, realistische Ressourceneinschätzung und operative Konsequenz verlangt. Agentur oder Inhouse ist dabei weniger eine Frage des Modells als eine der Passung: zu Zielen, Kapazitäten, Teamstruktur und Kontrollbedarf. Wer Aufgaben klar zuordnet, Schnittstellen definiert und regelmäßig hinterfragt, schafft die Grundlage für nachhaltiges Wachstum – unabhängig vom Modell.

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Siehe auch …

Multichannel 2025: Warum OTTO, Kaufland & Co. keine Option, sondern Pflicht sind → Für Marken, die nicht nur skalieren, sondern sich strategisch breiter aufstellen wollen.

Amazon-Agentur beauftragt – und nichts passiert? Diese Warnsignale solltest Du kennen → Wenn Du bereits mit einer Agentur arbeitest, aber keine Ergebnisse siehst: Diese roten Flaggen helfen Dir beim Audit.

Out-of-Stock = Out of Ranking? So schützt Du Deine Sichtbarkeit vor FBA-Limitierungen → Für alle, die operativ zu kämpfen haben – und die Kontrolle über Bestand und Ranking zurückgewinnen wollen.

Strategiewechsel 2025: Wenn Dein Amazon-Geschäft stagniert – und Du trotzdem alles „richtig“ machst → Wenn alles läuft – aber nichts wächst: Zeit, die Setup-Logik zu hinterfragen.

📚 FAQ

Wie finde ich heraus, ob mein aktuelles Setup funktioniert? Prüfe, ob KPIs wie TACoS, Sichtbarkeit, Lagerumschlag und Return on Effort steigen – und ob Du weißt, warum. Wenn nicht: Es fehlt eine saubere Steuerungsstruktur.

Kann ich auch mit einem kleinen Team intern skalieren? Ja – aber nur mit klarer Aufgabenteilung, dokumentierten Prozessen, Tool-Stack und definierten SOPs. Ohne Struktur ersetzt Größe keine Effizienz.

Wie lange dauert es, ein hybrides Setup zu etablieren? In der Praxis: 4–8 Wochen, je nach Ausgangslage. Wichtig ist die saubere Vorbereitung: Rollenmatrix, Tool-Abstimmung, Kommunikationstaktung.

Was sind typische Risiken bei Agentur-Setups? Unklare Erwartungen, fehlende Datenhoheit, operative Blindspots und KPI-Verschiebungen. Das lässt sich vermeiden – mit strukturierter Zusammenarbeit.

Dimitri Weinstein
Dimitri Weinstein
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