RoAS & ROI von A+ Content berechnen – Schritt-für-Schritt

Du präsentierst schöne A+-Module – aber Dein CFO fragt: „Und was bringt das?“ – und Du hast keine Antwort.


🟡 Fortgeschrittene – Diese Anleitung richtet sich an Amazon-Marken, Hersteller und Agenturen, die bereits Erfahrung mit A+ Content haben, aber ihre Investitionen nicht länger als Blackbox behandeln wollen. Besonders relevant für Performance-Teams, E-Commerce-Leitungen und Strategieverantwortliche, die Budgetentscheidungen datengestützt treffen müssen. Wer A+-Module entwickelt, aber keine belastbare RoAS-/ROI-Logik im Reporting hat, findet hier den methodischen Einstieg zur Nachweispflicht – inklusive Funnel-Kontext, Tool-Empfehlungen und Praxisbeispielen.


Warum ROI bei A+ Content oft fehlt – und warum er entscheidend ist

Warum ROI bei A+ Content oft fehlt – und warum er entscheidend ist

Zwischen Klicks und Wirkung: Die Blackbox A+ Content

Du hast fünf A+-Module überarbeitet, ein Video eingebunden und eine Vergleichstabelle neu gestaltet – doch wie viel Umsatz wurde dadurch wirklich generiert?

Genau an dieser Stelle beginnt der blinde Fleck in vielen Amazon-Strategien. A+ Content gilt als Conversion-Booster, doch seine wirtschaftliche Wirkung wird nur selten präzise gemessen. Statt klarer Kennzahlen gibt es vage Vermutungen: „Das neue Layout wirkt professioneller“, „Das Trust-Siegel wird bestimmt wahrgenommen“, „Wir sehen mehr Klicks“. Doch Impressionen sind keine Einnahmen – und ohne wirtschaftliche Validierung ist jede Content-Investition riskant.

Das Problem: Amazon bietet kaum direkte Auswertungen zum RoAS oder ROI einzelner A+-Module. Während Advertising-Tools auf Klickebene RoAS-Daten liefern, bleibt der A+ Content in einem grauen Zwischenraum: sichtbar, aber ökonomisch schwer greifbar. Dabei verlangen Marketingbudgets heute mehr denn je nach einem harten Nachweis von Wirksamkeit – nicht nur in Bezug auf Design und Sichtbarkeit, sondern auf die konkrete Frage: Wie viel Gewinn bringt uns das?

Diese Lücke will dieser Artikel schließen. Basierend auf den KPI-Grundlagen aus Artikel [A+ Content KPI-Reporting Kennzahlen verstehen, messen, optimieren] und den Scroll-/Engagement-Metriken aus [CTR & Scroll-Tiefe richtig deuten – Kernmetriken für A+ Module] führen wir Dich durch ein systematisches Vorgehen zur RoAS- und ROI-Berechnung für A+ Content – Schritt für Schritt.

Wir zeigen:

  • Welche Daten Du für eine realistische Wirtschaftlichkeitsanalyse brauchst
  • Wie Du RoAS und ROI im Kontext von Amazon A+ Content definierst
  • Warum reine Umsatzbetrachtung oft in die Irre führt – und wie Du Deckungsbeiträge und Funnel-Positionen einbeziehst
  • Welche Tools Dir bei der Messung helfen – und wo ihre Grenzen liegen
  • Wie Du Deine Ergebnisse so präsentierst, dass sie in jedem Reporting überzeugen

Denn: Ein schöner A+-Abschnitt mag Markenidentität stärken – aber ein nachgewiesener ROI sichert Dir das nächste Budget. Und genau das ist der Unterschied zwischen kosmetischem Content und messbarer Performance.

Was bedeutet RoAS & ROI bei A+ Content – und warum braucht es klare Definitionen?

Wer den Erfolg von A+ Content wirtschaftlich bewerten will, steht vor einem Grundproblem: Die klassischen Marketing-Kennzahlen wie RoAS (Return on Advertising Spend) oder ROI (Return on Investment) sind für organische Inhalte nicht ohne Weiteres anwendbar.

Während RoAS im Advertising den direkten Zusammenhang zwischen Werbekosten und Umsatz misst, basiert A+ Content auf nicht-werblichen Investments – z. B. in Design, Texterstellung, Übersetzung oder Agenturleistungen. Es fehlt der direkte Kostenblock pro Klick oder Impression. Deshalb ist die wichtigste Voraussetzung für eine valide ROI-Analyse: Eine saubere Zuordnung der angefallenen Investitionen zu einem konkreten Zeit- und Funnel-Rahmen.

Auch RoAS muss hier neu gedacht werden. Statt Werbekosten bildet man beim A+ Content RoAS über einen verrechneten Modulkostenblock (z. B. auf Monatsbasis) ab und setzt ihn ins Verhältnis zum indirekt beeinflussten Umsatz. Diese Differenzierung ist entscheidend, um nicht in Scheingenauigkeit zu verfallen.

📌 Wichtig: Amazon selbst stellt keine automatische RoAS-/ROI-Berechnung für A+ Content zur Verfügung. Alle Auswertungen müssen daher auf eigenen Datenmodellen, Attributionslogiken und Modul-Zuordnungen basieren – idealerweise innerhalb eines KPI-Frameworks, wie es in [A+ Content KPI-Reporting Kennzahlen verstehen, messen, optimieren] erläutert wurde.


Schritt 1: Die realen Kosten erfassen – inklusive versteckter Aufwände

Bevor RoAS oder ROI überhaupt berechnet werden können, braucht es einen vollständigen Überblick über die Investitionen in A+ Content. Dabei reicht es nicht, nur die Agenturkosten oder die einmalige Design-Pauschale zu erfassen. Eine belastbare Analyse berücksichtigt:

  • Content-Produktion: Texterstellung, Übersetzungen, Lektorat
  • Design: Modul-Gestaltung, Bildbearbeitung, Icons
  • Tool-Kosten: Nutzung von Templates, DAM-Systemen oder A/B-Testing-Plattformen
  • Interne Ressourcen: Projektzeiten von Marketing- und Content-Teams (stundenbasiert oder pauschal kalkuliert)
  • Testing-Aufwand: Konzeption, Durchführung und Auswertung von A/B-Varianten

Ein bewährter Ansatz ist die Modulkosten-Zuordnung auf Monatsbasis, etwa durch die Formel:

Gesamtkosten A+ Content ÷ Nutzungsmonate × Anzahl Produkte im Einsatz

Diese Methode ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Initialkosten auf den Zeitraum der aktiven Nutzung – vergleichbar mit einer Abschreibung. Sie erlaubt es zudem, verschiedene A+-Investitionen miteinander zu vergleichen, z. B. Standard vs. Premium A+, Single-Produkt- vs. Markenübergreifende Module.

🛠 Praxis-Tipp: Nutze eine Excel- oder BI-Vorlage, in der alle A+-Aufwände zentral dokumentiert sind – inklusive Modultyp, Veröffentlichungsdatum, Sprache, Kostenstelle und Nutzungsdauer. Das schafft eine valide Grundlage für den späteren ROI-Vergleich.


Schritt 2: Den zugehörigen Umsatz korrekt zuordnen – Attribution mit Vorsicht

Die größte Herausforderung bei der ROI-Ermittlung liegt in der Frage: Welcher Umsatz ist auf den A+ Content zurückzuführen?

Amazon bietet keine native A+-Attribution. Die meisten Umsatzdaten beziehen sich auf das Gesamtlisting – ohne Aufschlüsselung nach Content-Modulen. Deshalb muss die Umsatzwirkung des A+ Content modelliert werden. Hier stehen drei gängige Methoden zur Verfügung:

1. A/B-Testing mit „Manage Your Experiments“

Der belastbarste Ansatz. Amazon bietet über MYE die Möglichkeit, zwei Content-Varianten gegeneinander zu testen – bei identischem restlichen Listing. Werden nur A+-Module geändert, lässt sich die Umsatzwirkung direkt vergleichen.

Vorteil: Direkter Vergleich.
Nachteil: Nur für Brand-Registered ASINs verfügbar. Keine Attribution auf einzelne Module möglich.

2. Vergleichszeiträume (Pre-/Post-Analyse)

Vorher-Nachher-Vergleich des Umsatzes über einen klar definierten Zeitraum (z. B. 30 Tage vor und nach A+-Aktivierung). Dabei müssen externe Faktoren (z. B. Saison, Advertising, Preise) konstant gehalten oder separat isoliert werden.

Vorteil: Für jedes Listing anwendbar.
Nachteil: Störfaktoren nur schwer isolierbar. Attribution bleibt ungenau.

3. Modulbasierte Scroll-/Engagement-Analyse (siehe [CTR & Scroll-Tiefe richtig deuten – Kernmetriken für A+ Module])

Statt Umsatz wird die Sichtbarkeit und Interaktion mit einzelnen Modulen analysiert (z. B. Scrolltiefe, Time-in-Module). Diese Daten fließen dann in ein Wirkungsschema ein, das die Funnel-Wirkung auf nachgelagerte Conversions modelliert.

Vorteil: Ideal zur Feinbewertung mehrerer Module.
Nachteil: Umsatzwirkung muss rechnerisch abgeleitet werden, keine direkte Messung.

🧠 Merke: Umsatz lässt sich nicht exakt A+ Content zuordnen – aber durch ein smartes Modell kannst Du valide Näherungen erstellen. Entscheidend ist die methodische Konsistenz über alle Produkte hinweg.


Schritt 3: RoAS und ROI berechnen – mit realem Business-Impact

Sind Kosten und Umsatz definiert, folgt die eigentliche Berechnung. Die Formeln orientieren sich an klassischen betriebswirtschaftlichen Standards – müssen jedoch auf den spezifischen Content-Kontext angepasst werden.

📊 RoAS (Return on A+ Spend):

Umsatzbeeinflussung durch A+ Content ÷ Kosten A+ Modul(e)

Typisch als Verhältniszahl (z. B. 5,6) oder Prozent (560 %)
Ziel: Zeigt, wie viel Umsatz jeder Euro A+-Investment generiert hat.

📈 ROI (Return on Investment):

(Gewinn durch A+ Content – Investition) ÷ Investition

Typisch als Prozentzahl (z. B. 240 %)
Ziel: Zeigt die Rentabilität unter Berücksichtigung der Kostenstruktur.

Wichtig: Umsatz ist nicht Gewinn. Wer den ROI misst, muss auch Kostenstruktur und Margen berücksichtigen – sonst entsteht ein verzerrtes Bild. Amazon-Margen können je nach Kategorie stark schwanken – etwa durch FBA-Gebühren, Retourenquoten, Promotion-Aktionen.

🛠 Praxisbeispiel:

  • Investition in A+ Modul (inkl. Design und Copy): 1.800 €
  • Durchschnittlicher Monatsumsatz seit Relaunch: 12.000 €
  • Anteil der Umsatzsteigerung laut MYE: +8 %
    → A+-bezogener Mehrumsatz pro Monat: 960 €
    → Break-even nach: ca. 2 Monaten
    → ROI nach 3 Monaten: ca. 60 %

Diese Berechnung ist nur so gut wie die Datenbasis – doch sie zeigt: Wer systematisch dokumentiert, kann auch strategisch budgetieren.

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Starte mit einem Modul, das leicht zu isolieren ist – und baue Schritt für Schritt Deine Performance-Datenbank auf. So wandelst Du subjektive Einschätzungen in strategisch belastbare Zahlen – und sicherst Dir zukünftige Budgets mit überzeugenden Reports. 🚀

Warum ein schlechter RoAS nicht automatisch ein schlechtes Modul bedeutet

Ein häufiges Missverständnis in der ROI-Debatte um A+ Content: Ein niedriger RoAS bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Content „nicht funktioniert“. A+-Module wirken nicht isoliert, sondern sind Teil eines größeren Conversion-Kontexts – und oft nicht die letzte Station vor dem Kauf, sondern eine unterstützende, vertrauensbildende Komponente früher im Funnel.

Beispiel: Ein Modul, das „Brand Story“-Elemente transportiert, beeinflusst unter Umständen nicht direkt den Umsatz der betrachteten ASIN – sondern stärkt den Gesamteindruck der Marke und wirkt indirekt auf spätere Kaufentscheidungen (z. B. über Cross-Selling oder Wiederkäufe).

Deshalb ist es entscheidend, die Ergebnisse aus RoAS-/ROI-Analysen nicht eindimensional zu interpretieren, sondern sie in den Funnel-Kontext einzuordnen. Je nach Funnel-Stufe (Awareness, Consideration, Purchase) wirken Module unterschiedlich:

  • Awareness-Elemente (z. B. „Über uns“-Texte, Nachhaltigkeitsclaims) → niedriger direkter RoAS, hoher Mid-Funnel-Impact
  • Consideration-Elemente (z. B. Vergleichstabellen, Bild-Text-Kombis) → mittlerer RoAS, oft hoher ROI bei erklärungsbedürftigen Produkten
  • Purchase-Trigger (z. B. Trust-Siegel, Lieferzeitinfos) → potenziell hoher RoAS, aber nur bei bereits kaufbereiten Zielgruppen

👉 Nur wer weiß, welche Funnel-Stufe das jeweilige Modul adressiert, kann seine Performance realistisch bewerten – und gezielt optimieren.


Funnel-Kategorisierung als Grundlage für valide ROI-Bewertung

Um A+ Content im wirtschaftlichen Sinne zu messen, braucht es ein internes Klassifikationsmodell, das die einzelnen Module den passenden Funnel-Stufen zuordnet. Ohne dieses Modell läuft jede ROI-Analyse Gefahr, Äpfel mit Birnen zu vergleichen – und möglicherweise funktionierende Inhalte vorschnell zu verwerfen.

Ein erprobtes Vorgehen ist die Kategorisierung nach folgenden drei Wirkebenen:

1. Awareness-Fokus:

  • Ziel: Markenvertrauen aufbauen, Einstieg erleichtern
  • Typische Module: Brand Story, Hero-Bild mit Claim, Nachhaltigkeits-Abschnitte
  • Kennzahlen: Scrolltiefe, Time-in-Module, CTR auf „Mehr erfahren“

2. Consideration-Fokus:

  • Ziel: Produktvergleich, USP-Stärkung, Entscheidungshilfe
  • Typische Module: Vergleichstabellen, Feature-Kacheln, Bild-Text-Kombis
  • Kennzahlen: CTR auf Vergleichs-Abschnitt, Bounce Rate ↓, Conversion-Assist-Tracking (indirekt)

3. Purchase-Fokus:

  • Ziel: Kaufimpuls aktivieren, letzte Hürden abbauen
  • Typische Module: Verfügbarkeits-Visuals, Gütesiegel, CTA-Boxen, Preisargumentation
  • Kennzahlen: Conversion Rate, direkte Zuordnung per A/B-Test oder MYE

🛠 Tipp für Agenturen und Marken: Implementiere eine interne Funnel-Tagging-Struktur in Deinem Content-Management-System oder Deiner Excel-Dokumentation. Diese sollte bei jeder neuen A+-Erstellung verpflichtend ausgefüllt werden – inklusive Wirkannahme, Zielmetrik und Tracking-Option.


Wie Du RoAS und ROI funnelgerecht reportest – und Stakeholder überzeugst

Ein sauber berechneter ROI bringt wenig, wenn er intern nicht richtig verstanden oder falsch präsentiert wird. Vor allem Stakeholder im Management oder Einkauf sind oft nicht mit Funnel-Logiken vertraut – sie erwarten harte Umsatzbeweise. Um hier Missverständnisse zu vermeiden, ist die funnelgerechte Reporting-Logik entscheidend:

🔹 Nutze ein „Modul-Fokus-Raster“

Präsentiere ROI- oder RoAS-Daten nicht als Gesamtwert, sondern differenziert nach Modultypen (Awareness / Consideration / Purchase). So wird klar: Eine niedrigere Conversion bei einem Branding-Modul ist kein Mangel, sondern erwartbar.

🔹 Setze auf Zeitverläufe statt Momentaufnahmen

Gerade bei Content-Investitionen wirken Änderungen oft verzögert. Ein Reporting, das RoAS-Werte über 30, 60 und 90 Tage zeigt, kann Entwicklung und nachhaltige Wirkung sichtbar machen – insbesondere bei erklärungsbedürftigen Produkten.

🔹 Kombiniere quantitative und qualitative Belege

Neben harten KPIs (z. B. Umsatzverlauf, Conversion Rate) helfen auch Soft-Facts wie verbesserte Scrolltiefe oder gestiegene Verweildauer. Diese sind bei Funnel-Stufe 1–2 essenziell, um den Einfluss des Contents zu validieren.

🔹 Verwende Ampel-Visualisierung pro Modul

Ein einfaches Ampelsystem (Grün = erwartbare Wirkung, Gelb = prüfen, Rot = Re-Design notwendig) erleichtert die Kommunikation mit Nicht-Fachabteilungen und beschleunigt Entscheidungsprozesse im Budget-Board.

📌 Praxisempfehlung: Erstelle ein Standard-Reporting-Template für A+ Content, das für jedes Projekt automatisch die Funnel-Zuordnung, Investitionshöhe, Ziel-Metriken und Ergebnisbegründung dokumentiert. Tools wie Excel, Airtable oder Looker Studio eignen sich als Basis – wichtig ist die Wiederholbarkeit und Standardisierung.


Wann sich eine Re-Investition in A+ Content trotz negativem ROI lohnt

Nicht jeder negative ROI bedeutet automatisch, dass das Modul gestrichen werden sollte. In bestimmten Fällen kann eine Re-Investition trotz scheinbar schlechter Zahlen sinnvoll sein – etwa wenn:

  • Sich das Produkt in einem frühen Lebenszyklus befindet (z. B. Launch, Early Reviews)
  • Der Marktpreis oder Wettbewerb stark fluktuiert (z. B. bei saisonalen Produkten)
  • Die Sichtbarkeitsdaten positiv sind, obwohl die Conversions (noch) ausbleiben
  • Ein A/B-Test auf einer anderen Zielgruppe/ASIN erfolgreich war – und Skalierung sinnvoll erscheint

Hier gilt: Wirtschaftliche Metriken sind keine absoluten Wahrheiten, sondern Werkzeuge zur fundierten Steuerung. Wer nur auf RoAS oder ROI starrt, ohne Kontext, riskiert strategisch falsche Entscheidungen – und verschenkt langfristiges Potenzial.

📍 Weiter im nächsten Abschnitt: Der Mid-Scroll-CTA und alle Abschlussmodule inklusive Download-Angebot, Crosslinks, FAQ & Ressourcen.

Checkliste: So setzt Du eine belastbare ROI-/RoAS-Bewertung für A+ Content um

Ein vollständiger ROI-Report für A+ Content ist nur so verlässlich wie seine Datenquellen und Annahmen. Deshalb braucht es einen strukturierten, wiederholbaren Workflow – unabhängig von Produkttyp, Marktplatz oder Funnel-Stufe.

Im Folgenden findest Du eine praxisorientierte Checkliste, die Du direkt in Dein Reporting integrieren oder an Dein BI-Team weitergeben kannst:

Vorbereitende Schritte

  • Modultyp & Funnel-Zuordnung dokumentieren (Awareness / Consideration / Purchase)
  • Verantwortliche Person & Veröffentlichungsdatum erfassen
  • Geplante Laufzeit definieren (z. B. 6 Monate aktive Nutzung)
  • Tracking-Möglichkeiten prüfen (z. B. MYE, Scrolltiefe, Session Reports)

Investitionsseite erfassen

  • Content-Kosten erfassen (Text, Bild, Übersetzung, Korrektorat)
  • Design-Aufwand dokumentieren (intern oder extern)
  • Tool-Lizenzen anteilig zuordnen (z. B. Salsify, DAM, Figma)
  • Interne Aufwände monetarisieren (z. B. Stundenansatz × Zeit)

Wirkungsseite definieren

  • Umsatzverlauf ab Tag der A+-Aktivierung erfassen (mind. 30 Tage)
  • Vorher-/Nachher-Zeiträume definieren (idealerweise kontrolliert)
  • Scrolltiefe, CTR, Verweildauer messen (über Seller Central / Retail Analytics)
  • A/B-Test-Ergebnisse integrieren (sofern vorhanden)

Berechnung & Bewertung

  • RoAS nach Formel berechnen (Mehrumsatz ÷ Investition)
  • ROI nach Formel berechnen ((Mehrgewinn – Investition) ÷ Investition)
  • Break-Even-Punkt berechnen (Wann hat sich das Modul amortisiert?)
  • Ampelbewertung zuweisen (Grün / Gelb / Rot)

📌 Tipp: Dokumentiere alle Annahmen explizit – z. B. angenommene Umsatzsteigerung, Marge, Attribution. Nur so ist die Analyse langfristig belastbar und wiederholbar.


Tools & Datenquellen: Was Du für RoAS/ROI-Analysen nutzen kannst

Da Amazon keine dedizierten RoAS-/ROI-Daten für A+ Content bereitstellt, musst Du auf verschiedene indirekte Tools und Datenquellen zurückgreifen. Die folgende Übersicht zeigt Dir, was sinnvoll einsetzbar ist – und wo die jeweiligen Grenzen liegen.

🔍 Amazon Seller Central / Brand Analytics

  • Nutzbar für: Session Reports, Page Views, Umsatzverläufe
  • Stärken: Offizielle Amazon-Daten, historisch verfügbar
  • Schwächen: Keine Modul-Aufschlüsselung, keine Attribution nach Funnel

🧪 Manage Your Experiments (MYE)

  • Nutzbar für: A/B-Tests von A+-Modulen
  • Stärken: Direkter Performancevergleich, konvertierungsrelevant
  • Schwächen: Nur für registrierte Marken, begrenzte Testdauer

📈 Helium 10 (Listing Analyzer, Keyword Tracker)

  • Nutzbar für: Sichtbarkeitsveränderung nach A+-Aktivierung
  • Stärken: Externe Marktbeobachtung, Keyword-Benchmark
  • Schwächen: Keine direkte RoAS-/ROI-Funktionalität

🗂 Excel / BI-Tools (Looker Studio, Power BI, Tableau)

  • Nutzbar für: Eigene Modellierung, Kostenverteilung, Dashboards
  • Stärken: Volle Flexibilität, konsistentes Reporting
  • Schwächen: Setup-Aufwand, keine Live-Daten von Amazon

📦 DAM- & Content-Systeme (z. B. Salsify)

  • Nutzbar für: Modulverwaltung, Asset-Zuordnung
  • Stärken: Strukturierte Content-Dokumentation
  • Schwächen: Oft ohne Umsatzbezug, kein KPI-Reporting integriert

👆 Best Practice: Kombiniere Amazon-Daten mit internem BI-System, um wirtschaftliche Bewertung (ROI) mit Sichtbarkeitsdaten (CTR, Scrolltiefe) zu verknüpfen. Nur so entsteht ein vollständiges Bild.

A+ Content ist kein Kostenpunkt – sondern ein Investitionsfeld, das wirtschaftlich gesteuert werden muss.
Nur wer RoAS und ROI klar definiert, funnelgerecht analysiert und mit den richtigen Tools dokumentiert, kann seine Content-Strategie auf Performance trimmen. Die vorgestellten Methoden und Checklisten bieten Dir dafür ein direkt anwendbares Fundament – unabhängig von Produkttyp, Marke oder Marktplatz.


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Siehe auch …

  • CTR & Scroll-Tiefe richtig deuten – Kernmetriken für A+ Module
    Verstehe, ob Deine A+-Inhalte überhaupt wahrgenommen werden – und wie tief Nutzer:innen scrollen.
  • A/B-Tests für A+ Content: So messen Sie Klicks, Verweildauer und Konversion
    Framework zur Durchführung valider Tests mit Manage Your Experiments & mehr.
  • Funnel-Strategie: Wie A/B Tests den gesamten Kaufprozess optimieren
    Warum ein Test nicht nur die Conversion beeinflusst – sondern auch Brand Trust & Awareness.
  • Tool-Guide für Amazon A/B Testing
    Vergleich und Bewertung der wichtigsten Tools zur Messung und Analyse von A+-Inhalten.

📚 FAQ

Wie unterscheide ich RoAS und ROI bei A+ Content?
RoAS misst den direkten Umsatz pro eingesetztem Euro, ROI berücksichtigt zusätzlich die Kostenstruktur und den Netto-Gewinn. Für A+ Content ist der ROI oft relevanter, da Content keine Ad-Kosten verursacht, aber Ressourcen bindet.

Kann ich RoAS für A+ Content in Seller Central direkt einsehen?
Nein. Amazon bietet keine direkte RoAS-Auswertung für A+-Module. Du musst RoAS/ROI über Umsatzvergleiche und eigene Kostendaten modellieren – oder über A/B-Tests isolieren.

Wie lange sollte ich warten, bevor ich ROI-Daten bewerte?
Mindestens 30 Tage, besser 60–90 Tage – je nach Produktzyklus. Besonders bei erklärungsbedürftigen Produkten wirken A+-Anpassungen zeitverzögert.

Welche Rolle spielt der Deckungsbeitrag bei der ROI-Berechnung?
Eine zentrale: Nur mit bekanntem Deckungsbeitrag kannst Du aus Umsatzsteigerung auch realen Gewinn berechnen. Ohne DB bleibt jeder ROI ein Schätzwert.

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Weiterführende Ressourcen & Umsetzungshilfen

  • Amazon Seller Central – Manage Your Experiments (MYE)
    Offizielle Funktion für A/B-Tests von A+ Content (nur für Marken verfügbar): https://sellercentral.amazon.de
  • Helium 10 Listing Analyzer
    Erkennt strukturelle Schwächen und Sichtbarkeitsveränderungen vor/nach A+-Anpassung.
  • Salsify Digital Shelf Analytics
    Für Marken mit internationalem Portfolio: Modulverteilung & Produkt-ROI aus zentralem Dashboard.
  • Beratung & operative Umsetzung durch HH Agency Analyse, Testing und Rollout messbarer A+ Strategien: hh.agency/amazon-content

Dimitri Weinstein
Dimitri Weinstein
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